Traumjob-Suche am anderen Ende der Welt #2
Erste Halbzeit
Kia Ora! Ich bin Judith, 22 Jahre alt und befinde mich derzeit für ein Sportpraktikum in Neuseeland. Ich verbringe hier ca. 6 Monate an der Taumarunui High School und unterstütze die Lehrer in den Fächern Physical Education (Sport) und Outdoor Education (OE).
Taumarunui High School Alltag
Der Schultag an der Taumarunui High School beginnt um 8:45 Uhrund endet um 15:15 Uhr. Dazwischen liegen vier Schulstunden, die jeweils 75 Minuten lang sind. Es gibt durch das ganze Schuljahr 6- oder 7-wöchige Module, in denen ein Thema behandelt wird. Montags bis mittwochs unterstütze ich die Sportklassen der Seniorschüler, Donnerstags und Freitags die Outdoor Education Klasse. Klingt nach einer alltäglichen Arbeit, ist es aber nicht!
Hier ein Modul-Beispiel:
Jeder Schüler setzt sich ein Ziel, auf welches im Modul hingearbeitet wird. Es soll das persönliches Wohlbefinden positiv beeinflussen und sich auch auf die Gesundheit auswirken. Zunächst wird dafür wieder Theorie im Klassenraum studiert, viele Fragen gestellt und die Prozesse des Körpers erklärt, die z.B. für Gewichtsverlust und Muskelaufbau wichtig sind. Anschließend kann auf die Ziele in der Sporthalle und im schuleigenen Kraftraum hingearbeitet werden. Anhand eines Pre- und Posttests werden dann die Ergebnisse des Moduls erkannt. Dieser Kurs hat mir gut gefallen, da ich den Schülern helfen konnte, ihr Ziel zu erreichen. Durch Korrigieren der Übungen oder Tipps für Variationen konnte ich ihnen helfen ihr Wohlbefinden zu verbessern, ein gutes Gefühl
Lieblingstage!
Am meisten habe ich mich jede Woche auf die Donnerstage und Freitage mit der OEKlasse gefreut. Nachdem das Modul „Hiking“ abgeschlossen war, folgte Mountainbiken. Die Schule besitzt eigene Bikes, die die Schüler für die Touren nutzen können. Neben Cycle Trails in der näheren Umgebung sind wir auch nach Taupo und Rotorua gefahren, um dort die Mountainbike-Parks auszutesten. Auch,wenn ich nicht alle Strecken selbst fahren konnte, hatte ich einen riesen Spaß! In diesem Modul bestanden meine Aufgaben darin, den Van zu fahren, Zeiten zu messen oder einfach als Schlusslicht der Gruppe zu fahren und ein Auge auf die Schüler zu haben. Ebenso hatte ich das große Glück einige Klassen zum Climbing und zum Caving begleiten zu dürfen. Durch eine dunkle, enge und nasse Höhle zu kraxeln, sich unter Felsen herzuschlängeln war für mich eine echte Herausforderung aber ich habe mich ihr gestellt und sie gemeistert.
Halbzeitpause
Nach den ersten 3 Monaten Schule waren dann Ferien. Diese 2 Wochen habe ich dazu genutzt, um die Südinsel Neuseelands zu bereisen. Das ist mit dem Bus ganz einfach und Hostels für günstige Unterkunft gibt es auch in jedem Ort. Die sind teilweise sogar mit Sauna und Spa Pool ausgestattet, besser als manches Hotel.
Schon vor Beginn meiner Tour habe ich festgestellt: Kiwis sind Outdoor-Menschen und Neuseeland hat nicht nur wunderschöne Natur zum ansehen, sondern auch zum Nutzen! Es gibt viele Aktivitäten an der frischen Luft zu erleben. Egal, wo du in Neuseeland bist, es gibt immer etwas zu tun! Unzählige Wanderwege laden zu kleinen Spaziergängen oder Mehrtagestouren ein. Auf jedem größeren Fluss können Jetboats gefahren oder Rafting gemacht werden, Kanus und Kajaks sind ebenso überall zu finden, wo Wasser ist. Besonders hat mir der Abel Tasman National Park gefallen. Hätte mir vor Beginn meiner Reise jemand gesagt, dass ich freiwillig 4 Stunden wandern werde, den hätte ich ausgelacht! Doch seit ich in Neuseeland bin, gehe ich mit anderen Augen durch die Natur und sogar das Wandern gefällt mir mittlerweile gut.
Spätestens seit dieser Tour bin auch ich ein Outdoor-Mensch.
Die Natur ist einfach der Wahnsinn!
Ich wette, Deutschland hat auch schöne Wanderwege zu bieten. Vielleicht sollte ich einfach mal vor meiner Haustür im Sauerland anfangen, wenn ich wieder da bin. Der Milford Sound mit seinen unzähligen Wasserfällen oder die Seal-Colonies in Kaikoura sind jeden einzelnen Meter zu Fuß wert gewesen! Meine Tour habe ich ebenfalls dazu genutzt, mich der Kiwi-Mentalität anzupassen und spontaner zu sein. Also habe ich keine konkrete Route vorab gebucht, und bin ganz im Kiwi-Style mal einen Tag in Shorts unterwegs gewesen, Wetter ist ja schließlich egal.
Das Ende meines Trips über die Südinsel war das Highlight für mich:
Mein erster Bungy-Sprung!
Der Nevis Bungy in Queenstown ist der höchsten Bungy in Neuseeland, wenn schon, dann auch richtig! Mit den Worten eines Kiwis: AWESOME!!! Ich hatte noch nie solche Angst in meinem Leben, aber wer Neuseeland ohne einen Sprung aus dem Flugzeug oder einen Bungy verlässt, ist kein echter Neuseeland-Tourist hat mir eine Dame in Taupo gesagt. Nun sitze ich im Flieger zurück in Richtung Arbeit und freue mich auf die zweite Halbzeit.
Du willst wissen, wie es mit Judith weitergeht? Freu dich auf den nächsten Teil der Serie!
Über Judith
Jahrgang
1992
Geburtsort
Warstein
Erfahrung im Sport
Ehrenamtliches Engagement im Leichtathletik- und Turnverein Hirschberg (Mitglied im Vorstand, Übungsleiterin), Mit-Gründerin und 2te Vorsitzende des BVB-Fanclubs "Berg Borussen 09", Praktikum in einem Fitnessstudio, Sporttherapie-Praktikum, Praktikum beim Westfälischen Turnerbund
Hobbies
Radfahren, Lesen
Hast du eine Frage an Judith? Dann schreibe uns eine Mail mit dem Betreff "Judiths Abenteuer" an info@sport-job.de
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