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Sabbatical – Raus aus dem Alltagstrott

4. März 2015

Raus aus der alltäglichen Arbeitsroutine, raus aus den Verpflichtungen der Job- und Alltagswelt? Geht das einfach so? Ja, das geht. Der Langzeiturlaub mit „Job-Zurück-Garantie“, das so genannte Sabbatical, wird immer beliebter unter deutschen Arbeitnehmern. Laut einer Forsa-Umfrage sehnt sich rund die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland (58 %) eine längere Auszeit vom Job herbei.

Bei den Vorgesetzten hält sich die Begeisterung für einen befristeten Job-Ausstieg allerdings in Grenzen. 2009 boten immerhin 16 Prozent der deutschen Unternehmen ihren Angestellten eine längere Auszeit an. 2012 waren es weniger als zehn Prozent, ermittelte das Bundesfamilienministerium.

In der Regel handeln Arbeitnehmer und Arbeitgeber die Bedingungen für ein Sabbatical individuell aus. Der Mitarbeiter bekommt so die Möglichkeit, für einen fest geplanten Zeitraum auszusteigen. Manche Mitarbeiter nehmen eine solche Auszeit von drei Monaten bis ein bis zwei Jahren, beispielsweise um sich um die Pflege ihrer Angehörigen zu kümmern oder ein größeres Projekt zu realisieren: eine Doktorarbeit, ein Fachbuch, eine Weltreise zu unternehmen oder einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachzugehen. Um sich einen Langzeiturlaub leisten zu können, spart der Mitarbeiter entweder Überstunden oder Urlaubstage auf einem Arbeitszeitkonto an und lässt sich diese als Freizeit auszahlen, oder er verzichtet im Voraus auf einen Teil des Gehalts und finanziert mit dem Ersparten den geplanten Ausstieg. Eine dritte Möglichkeit ist der unbezahlte Urlaub.

Die Rückkehr nach der Auszeit sollte klar geregelt sein

Grundsätzlich sollte der Sabbatical-Vertrag eine Rückkehr zum alten Arbeitsplatz vorsehen und auch klären, wie diese Rückkehr nach der Pause geregelt ist. Zwar sieht das deutsche Arbeitsrecht keinen Anspruch auf ein Sabbatical vor, aber prinzipiell kann jeder Festangestellte eine längere Auszeit nehmen, solange der Arbeitgeber den Grund für so wichtig anerkennt, dass er bereit ist, seinen Mitarbeiter freizustellen. Ursprünglich kommt das Sabbatical aus den USA, wo vor allem Wissenschaftler davon Gebrauch machen, um für Forschungszwecke aus ihren Lehrverpflichtungen auszusteigen.

Nichtdestotrotz bieten sich Phasen zwischen großen Lebensabschnitten wie Schul- oder Studienabschluss für längere Auszeiten besonders gut an, da man in jungen Jahren noch nicht mit den Verpflichtungen des Arbeits- oder Familienlebens konfrontiert ist. Besonders Abiturienten oder Hochschulabsolventen nutzen diese Gelegenheit, um sich ehrenamtlich in sozialen Projekten in Schwellen- oder Drittländern zu engagieren oder Länder wie Australien und Neuseeland im Rahmen von Work-and-Travel-Programmen zu bereisen. Eines der Hauptmotive dabei ist oft der Drang zur Selbstfindung und Horizonterweiterung. Fremde Länder und Kulturen bereisen, aufregende Menschen kennenlernen, frei von Verpflichtungen und Zwängen sein. Das ist der Stoff, aus dem Abenteuer gemacht sind. Auch ich habe nach meinem Master-Abschluss mir ein Jahr Zeit genommen und viele Reisen durch Europa unternommen, bevor ich in einen geregelten Joballtag eingestiegen bin.

Bürokratische und organisatorische Schwierigkeiten gilt es zu überwinden

Zwar ist ein Sabbatical innerhalb eines geregelten Arbeitsverhältnisses durchaus umsetzbar, allerdings auch mit einigen bürokratischen und organisatorischen Schwierigkeiten verbunden. Dem gegenüber steht die klassische Auszeit nach Abitur oder Studium, die es jungen Menschen ermöglicht, einen Hauch von Freiheit zu schnuppern, ohne sich um berufliche Konsequenzen zu sorgen.

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