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Leistung und Lebensgenuss – genau das will die Generation Y

29. November 2014

Die Generation Y, damit sind alle diejenigen gemeint, die nach 1980 geboren sind, stellt sich immer wieder die Frage „Warum?“. Abgeleitet wird dies von dem „Y“, welches englisch why ausgesprochen wird. Warum sollten Familie und Karriere nicht vereinbar sein?

Warum traut sich kein Kollege, mehr als zwei Monate in Elternzeit zu gehen?

Warum schadet das Unternehmen der Umwelt?

Warum muss ich bis 18 Uhr im Büro bleiben, wenn nichts mehr zu tun ist?

Dies sind nur einige Beispiele von unendlichen Warum-Fragen; nicht zu vergessen sind hier auch die „Warum nicht“-Fragen. Die ersten Ypsiloner, wie sie auch genannt werden, sind nun im Job. Sie haben jedoch andere Vorstellungen von Leben und Arbeit. Sie wollen Spaß haben, schnell vorwärtskommen und dabei weniger Zeit in ihrem Job verbringen. Sie wollen die Welt erkunden und erobern, einfach das tun, wonach ihnen gerade so ist.

Die Generation Y

Die Generation Y gilt als ehrgeizig, selbstbewusst, verwöhnt, wählerisch, grenzenlos, sprunghaft, flexibel, immer online; mir würden bestimmt noch viele weitere passende Adjektive einfallen, doch an dieser Stelle wird es Zeit für ausführlichere Beschreibungen.

Schon als Kinder wurden sie gelobt, dann aufs Gymnasium geschickt, sollten studieren und einen guten Job finden. Ihnen wurde das nötige Selbstvertrauen, ein besonderes Gefühl und die volle Aufmerksamkeit geschenkt. Von Geburt an wurden sie gefördert und gefeiert; aus ihnen sollte schließlich einmal etwas werden. Doch genau das könnte ihnen im Job jetzt im Wege stehen. Sie erwarten Aufmerksamkeit, Fürsorge, Mitsprache, ständiges Feedback vom Arbeitgeber. Doch kann das funktionieren? Es könnte sogar sein, dass sich ihre Erwartungen durchsetzen.

Trotz einiger Bemühungen gibt es Luft nach oben

Die Unternehmen stellen sich langsam schon auf die Herausforderungen dieser Generation ein: sie twittern und facebooken, eröffnen firmeneigene Kinderkrippen und Fitnessstudios, bieten Sabbaticals, Eltern-, Teil- und Auszeiten. Die Ypsiloner legen einen besonders großen Wert auf eine angenehme Work-Life-Balance, also ein gutes Gleichgewicht zwischen Beruf und Freizeit. Leistung und Lebensgenuss gehören für diese Generation untrennbar zusammen. Wieso kann man nicht nachmittags ein paar Stunden am See die Sonne genießen und dann abends um 19 Uhr noch einmal 3 Stunden arbeiten?

Das alles klingt jetzt ziemlich nach Faulheit und Entspanntheit. Doch das sind die falschen Worte. Wenn sie sich wohlfühlen und Spaß haben in ihrem Job, dann machen sie auch gerne mal Überstunden oder übernehmen Aufgaben am Wochenende. Die Tugenden Fleiß und Ehrgeiz stehen bei den Jungen besonders hoch im Kurs. Optimismus und leistungsorientiert in die eigene Zukunft blicken, das sind genau ihre Sachen. Die Lebensläufe sind voll von Praktika, Kursen, Auslandsaufenthalten und sozialem Engagement.

Null Bock

Das Wort „null Bock“ wird heute als Fremdwort gesehen. Immer erreichbar, immer online sein, das ist der jungen Generation sehr wichtig. So liegt das Smartphone immer in der Nähe, keine zehn Meter entfernt. Alle 10 Minuten werden Emails, SMS und Status-Updates überprüft; viele seien mittlerweile schon süchtig danach. So steht deshalb in den Unternehmen mobil arbeiten an hoher Stelle. Virtuelle Teams, eine konzernweite Chatfunktion, Online-Werkzeuge, um gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten, Plattformen, die Wichtiges erklären und Online-Netzwerke wurden eingerichtet. Zusätzlich gibt es aber auch eine eigene Unternehmens-Facebook-Seite und einen Twitter-Account.

Was wird also nicht alles getan für unsere Generation? Sie wollen alles und alles auf einmal: Familie plus Feierabend. Beruf plus Freude plus Sinn. Und das verfolgen sie nicht nur kompromisslos, sondern bekommen auch alles serviert. Die Unternehmen ändern ihre Strukturen, ihre alten Gewohnheiten, um mit der Y-Generation mithalten zu können. Aber es sind auch die Ypsiloner selbst, wozu auch ich gezählt werde, die alles geben. Zielstrebig füllen wir unseren Lebenslauf, machen Praktika, Kurse, Auslandsaufenthalte und engagieren uns sozial; das alles kann ich nur bestätigen und bekomme es hautnah bei gleichaltrigen Freunden und Bekannten mit.

Spannend wird sein, wie die Sportbranche auf die Anforderungen der Generation Y reagieren wird.

Diese Frage beantwortet der Sportmarktexperte Till Kraemer und Geschäftsführer von Sport-Job wie folgt: “In der Sportartikelindustrie sind die geforderten Arbeitgebereigenschaften in puncto Flexibilität sicherlich schon sehr gut etabliert – Homeoffice, flexible Arbeitszeiten und virtuelle Organisationsformen können häufig verhandelt werden. Allerdings wird es noch einige Jahre dauern, bis sich die Arbeitgeber komplett auf diese Bedürfnisse eingerichtet haben. Denn die Branche profitiert immer noch von Ihrer hohen Attraktivität und Nachfrage auf der Arbeitnehmerseite.”

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