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Der Lebenslauf (Teil 2) – Fehler vermeiden & Anlagen richtig nutzen

25. April 2014

Nach dem es im ersten Teil des Artikels um den formalen Aufbau des Lebenslauf ging will ich heute mehr über die Feinheiten sprechen.

In Zeiten von Massenbewerbungen kommt es leider vor, dass Kandidaten Standard-Bewerbungen verschicken, in denen der Name der Firma und die ausgeschriebene Stelle beliebig austauschbar sind. Personaler merken aber sofort, wenn sie eine 08/15-Bewerbung vor sich auf dem Tisch liegen haben.

Von daher sollten Sie sich Zeit lassen beim Schreiben der Bewerbung, sodass am Ende jede Bewerbung ein Unikat darstellt.

Hilfreich dabei ist die Benutzung von branchenspezifischem Fachvokabular oder die Nutzung von Schlüsselwörtern, die Sie aus dem Anzeigentext entnehmen können.

Der Lebenslauf soll die wichtigsten Stationen in Ihrem Leben wiedergeben können, weil sich der Personaler aufgrund dessen ein Bild Ihrer Qualifikationen und Erfahrungen machen kann. Berufliche Stationen sollten mit der aktuellsten Stelle beginnend angeführt werden. Desweiteren sollten in Stichpunkten, die Schwerpunkte der Tätigkeit beschrieben werden. Natürlich sollten Sie alle Angaben über berufliche Tätigkeiten durch Arbeitszeugnisse belegen können. Hierbei gilt es zu beachten, dass nicht alle Zeugnisse der Bewerbung beigelegt werden müssen, sondern nur solche, die für die angestrebte Position relevant sind.

Wie geht man aber mit Lücken im Lebenslauf um?

Zu den wichtigsten Kriterien eines gelungenen Lebenslaufs gehört die Lückenlosigkeit. Freiräume von bis zu zwei Monaten sollte man mit „Stellensuche“ oder „Bewerbungsphase“ benennen. Wichtig dabei ist, diese Zeit so aktiv wie möglich zu beschreiben und nicht einfach als „Arbeitslosigkeit“ zu deklarieren. Ab drei Monaten sollten Sie grundsätzlich die Leerzeit begründen. Ein Erziehungsjahr oder ein Auslandsaufenthalt bringen auch positive Effekte mit sich, wie zum Beispiel der Erwerb oder die Verbesserung einer Fremdsprache. Besonders bei den heute immer wichtigeren Sprachkenntnissen sollten Sie realistisch mit der Einschätzung dieser umgehen. Hilfreich sind die für Fremdsprachen üblichen Abstufungen: Muttersprache, fließend in Wort und Schrift sowie Grundkenntnisse. Bei nur minimalen Kenntnissen einer Sprache, sollten Sie darauf, verzichten diese anzugeben.

Wie geht man mit besonderen Interessen oder Hobbies um?

Bedenken sollten Sie dabei, was Sie für ein Bild durch die Hobbies oder Interessen von sich vermitteln wollen und ob diese zu Ihrer Bewerbung um den Arbeitsplatz passen. Sollten diese weiter Aufschluss zu Ihrer Person geben, dann sind diese Informationen für den Personaler wünschenswert. Einige Hobbies, die Sie möglicherweise betreiben, haben für andere Menschen eine Signalwirkung. So wird das Golfen als Hobby im mittleren und top Management gerne gesehen, da sich dabei neue Geschäftsbeziehungen anbahnen können. Das Reisen als Small-Talk-Thema kann bei einer Interview-Situation zu einer Auflockerung führen und darüber hinaus sagt es über Sie aus, dass Sie kulturelles Interesse besitzen. Wiederum sind Extremsportarten oder risikoreiche Sportarten weniger gerne gesehen, da der Arbeitgeber Sie lieber am Arbeitsplatz als im Krankenhaus sehen will. Die Signalwirkung ist dabei entscheidend. Teamsport oder Gruppenbetätigungen zeugen von Teamfähigkeit, was jeder Arbeitgeber, sowohl in der Sportbranche als auch in der Industrie gerne sieht, da der Zusammenhalt in der Gruppe auch zu produktiverem Arbeiten führt. Wer Schach, spielt signalisiert logisches und strategisches Denken. Besonders gut wirken Interessen, die ein soziales Engagement implizieren und somit Ihre Softskills noch mal hervorheben.

Es ist sehr wichtig darauf zu achten nicht zu viele Hobbies oder Interessen anzugeben, weil bei vielen Interessen die Vermutung entstehen könnte, dass Sie möglicherweise Ihre Kräfte eher für die Hobbies als für die Arbeit opfern. Sollten Sie sich aber entscheiden, Hobbies oder Interessen anzugeben, dann benennen Sie diese so konkret wie möglich. Sie können beispielsweise anstatt Reisen auch Lateinamerika- oder Asien-Reise angeben. Genau so funktioniert das auch beim Sport: Klettern, Basketball oder Schwimmen anstatt nur Sport angeben.

Die Anlagen

Das Zeugnis des höchsten Schulabschlusses sollte genauso der Bewerbung beigefügt werden, wie die Hochschulabschluss- oder Ausbildungs-Urkunde. Für den Fall, dass Sie lange im Berufsleben stehen, können Sie weit zurückliegende und nicht relevante Zeugnisse oder Zertifikate weglassen.

Auf das Verschicken von Originalen sollten Sie auf jeden Fall verzichten, denn nicht jede Bewerbung wird wieder zurückgeschickt. Sollten Sie eine Kopie verschicken, achten Sie darauf, dass die Qualität einem hohen Maßstab entspricht. Zeugnisse, die Sie im Ausland erworben haben, sollten Sie beglaubigen lassen. Bei allen anderen Anlagen reicht eine einfache Kopie. Die Auswahl der Zeugnisse, die für die angestrebte Position relevant sind, sollte sorgfältig vorgenommen werden und falls Sie eine größere Anzahl von Referenzen haben, empfiehlt sich, eine Anlagenübersicht zu erstellen. Hierbei gilt: Die Zeugnisse chronologisch, beginnend mit dem aktuellsten, zu ordnen.

Wenn Sie diese Punkte beachten und sich ausreichend Zeit nehmen, steht der Erstellung des zweiten Teils des Lebenslaufes nichts mehr im Wege.

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