Begriffslexikon: Unternehmertum im Sport
Entrepreneurship vs. Intrapreneurship
Das Thema Sport ist und bleibt emotional und fesselnd. Ein Großteil der Menschen ist schon im Kindes- oder Jugendalter im Sportverein angemeldet und leidenschaftlicher Breitensportler. Durch ein nachweislich steigendes Interesse, wächst natürlich auch die Kommerzialisierung. Viele Firmen und Unternehmen wollen die Leidenschaft, die Atmosphäre und die Identifikation mit dem Sport für ihre Interessen nutzen.
Entrepreneurship im Sport
„Entrepreneurship meint die Gründung von Unternehmen basierend auf innovativen Geschäftsideen.“ (http://www.gruenderszene.de/lexikon/begriffe/entrepreneurship)
Da liegt es natürlich nahe, dass in den Köpfen vieler sportaffiner Menschen, die Idee reift ein eigenes Unternehmen in der Branche zu Gründen. Entgegen der positiven Faktoren und Motivatoren, welche der Sport zur Selbstständigkeit bietet, gab es im Jahr 2012 einen Rücklauf der Gründungszahlen.
Weniger Zuschüsse, weniger Gründungen
Diese sinkende Zahl der Gründungen hat nach Angaben der ZEIT ONLINE mit dem robusten Arbeitsmarkt zu tun. Die Zahl nimmt in Zeiten von Wirtschaftsflauten zu, weil viele, vor allem Kleinunternehmer, den Schritt in die Selbständigkeit als rettende Alternative zur Arbeitslosigkeit wählen. Leider geben viele dieser Unternehmer ihr Gewerbe dann in wirtschaftlich besseren Zeiten wieder auf, weil sie eine Festanstellung der doch eher unsicheren Selbstständigkeit vorziehen. Ein weiterer wichtiger Faktor für die rückläufige Zahl der Gründungen ist, dass es für arbeitslose Unternehmensgründer seit 2011 keinen garantierten Zuschuss der Bundesagentur für Arbeit gibt.
Dieser vorher dankend angenommene Gründungszuschuss war eine freiwillige Leistung, die jetzt nur noch für tiefgehend geprüfte, tragfähige Konzepte erbracht wird. Eine schwache Konjunkturentwicklung erhöht die Wahrscheinlichkeit, mit einem jungen Unternehmen zu scheitern. Trotz alledem erkennt gut die Hälfte aller 18-64 jährigen, laut Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2012), „Gründung ist eine attraktive berufliche Perspektive“.
Im Sportmarkt muss zusätzlich bedacht werden, dass trotz positiver Entwicklung, der damit verbundene Kommerz und wirtschaftliches Potenzial begrenzt sind. Neben Sportarten, wie Fußball, Motorsport, Basketball, Eishockey und Co. gibt es nicht besonders viele für Sponsoren und Unternehmen interessante Disziplinen. Daher kann die Strategie sein, für verschiedene Branchen offen zu sein und den Sport zu nutzen, ohne ausschließlich in dieser Branche tätig zu sein. Die Energie des Sports kann die unterschiedlichsten Werbebotschaften unterstützen und dient schon lange nicht mehr nur der eigenen Vermarktung.
Intrapreneurship im Sport
Intrapreneurship (der Begriff setzt sich zusammen aus den beiden engl. Wörtern Intracorporate und Entrepreneur) bzw. Binnenunternehmertum bezeichnet das unternehmerische Verhalten von Mitarbeitern in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Mitarbeiter sollen sich demnach so verhalten, als ob sie selbst Unternehmer (Entrepreneur) wären. (http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/intrapreneuring.html)
Neben der vollen Selbstständigkeit im Sport, gibt es die noch nicht so weit verbreitete Möglichkeit eines Unternehmertums innerhalb eines bestehenden Unternehmens.
Das birgt insgesamt weniger Risiken, limitiert aber auch in der (Entscheidungs-)Freiheit. Verbunden mit bestehenden Strukturen und Regeln, wird man als Intrapreneur naturgemäß auf Barrieren oder interne Wiederstände im Bezug auf Entwicklung und Wachstum treffen.
Trotz dieser Beschränkung, werden Intrapreneure angehalten Innovationen zu leben und sich im Endeffekt wie Unternehmer zu verhalten. Im Angestelltenverhältnis trägt der Intrapreneur zwar viel Verantwortung, ist in der Hierarchie aber nicht an der Spitze des Unternehmens angesiedelt.
Da die Möglichkeiten und Potenziale des Sports, wie schon erwähnt, nicht nur in der Sportbranche im engsten Sinne anzubringen sind, ist es für viele Arbeitnehmer attraktiv, in einem bereits etablierten Unternehmen, auch anderer Natur tätig zu sein, anstatt selbst ein neues Unternehmen zu gründen.
Attraktive Unternehmen, die einem Arbeitnehmer auch entsprechende Perspektiven bieten können, sind beispielsweise in dem häufig innovativen Feld des Sportmarketing und in der Sportartikelindustrie zu finden. In diesen dynamischen Sparten sind unternehmerischer Geist und die Fähigkeit des Querdenkens gefragt. Interessiert man sich hingegen für eine Tätigkeit im Verein, ist meist eine geregelte Struktur gegeben und neue Muster sind nicht erwünscht.
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