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Arbeiten in den Magic Mountains – Detlef Kleinicke im Interview

10. Dezember 2014

Detlef Kleinicke ist Produktmanager von Magic Mountains, dem führenden Anbieter für sportlichen Cluburlaub in Österreich. Im Interview spricht er mit uns über die Arbeit an Orten, an denen andere Urlaub machen und darüber, dass nicht immer alles so „leicht und flockig“ ist wie es aussieht.

Was ist Magic Mountains?

Detlef Kleinicke:

Magic Mountains ist ein Ferienclubkonzept für alpine Regionen, Orte oder Ferienanlagen mit mindestens 500 – 1000 Betten. Das Konzept basiert auf einem an die Berge angepassten Programm, sowie es andere Reiseveranstalter wie die TUI mit Robinson, Thomas Cook mit Aldiana, Club Med u.v.m. schon seit vielen Jahren anbieten.

Diese Idee ist Mitte der 90er Jahre aus folgenden Gründen entstanden:

1. Cluburlaub war und ist immer noch eine gefragte Urlaubsform für Familien und sportliche Urlauber, die im Sommer Infrastruktur, wie z.B. Beachvolleyballplatz, Bogenschießplatz, Gruppenfitnessraum, Fußballplatz, Raum für Großveranstaltungen u.v.m. voraussetzt. Diese kann aber in den meisten Fällen von einzelnen Hotels auf Grund mangelnder Kapazität nicht geboten werden, sondern erfodert das Potential einer ganzen Region und/oder eines Ortes. 

2. Gibt es immer noch einige -gerade höher gelegene- Wintersportorte, die im Sommer brach liegen/lagen, da sie für die Hauptzielgruppe in den Sommermonaten –die Familien- auf Grund mangelnder Sommerinfrastruktur, unattraktiv waren/sind, aber die Grundvoraussetzungen wie gute Hotelerie (4*) und gute Verpflegungsleistung bieten. 

3. Gibt/Gab es umgekehrt auch Orte, die auf Grund eines kleinen, unbekannten Skigebietes mit mangelnder 4*- Hotelerie in der klassischen Vermarktung chancenlos sind. Diese sind jedoch mit einem entsprechenden Angebot inkl. Skipass, Skischule, Skiverleih, Vollpension, Rahmenprogramm etc. für Familien mit kleinen oder großen Kindern preissicher und attraktiv.

Was genau ist Ihr Job?

Detlef Kleinicke:

Ich bin der Produktmanager von Magic Mountains. Dies beinhaltet Aufgaben, wie die Erstellung des Programms, Rekrutierung, Einstellung und Abrechnung des Personals, Qualitätssicherung vor Ort und die Durchführung des Programms unter Einhaltung des errechneten Budgets. Des Weiteren gehören zu meinen Aufgabenbereichen die Erstellung der Ausschreibung für die Reiseveranstalter, die Anfertigung der eigenen Prospekte und das Warten der Homepage und der Facebook- Seite.

Da Stillstand Rückschritt bedeutet ist es außerdem wichtig immer wieder neue Orte oder Hotelanlagen zu finden, auf Clubtauglichkeit zu überprüfen um dann ggf. wieder ein neues an die Anlage, den Ort oder die Region angepasstes Programm zu erstellen.

Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei Ihnen aus?

Detlef Kleinicke:

Die Arbeitsalltage in der Vorbereitungszeit und in der Saison unterscheiden sich grundsätzlich: In der Vorbereitungszeit, für die o.a. Tätigkeiten wie die Erstellung des Programms und Personalrekrutierung ist eher Büroalltag angesagt. Während der Saison geht es sowohl um die Kontrolle der Mitarbeiter und des Programms, als auch um die ständige Kontrolle und Instandhaltung der Infrastruktur. Aber auch Administration gefragt, was zwangsläufig zu einem recht hohen Arbeitsumfang im Rahmen einer 6- Tage- Woche mit durchschnittlich 10 – 12 Stunden/Tag führt. Laufen mehrere Clubs parallel, ist natürlich auch eine entsprechende Reisetätigkeit mit bis zu 50.000 Km/anno damit verbunden.

Welchen Karriereweg haben Sie gewählt, welche Weichen haben Sie hin zu Ihrer aktuellen Tätigkeit gestellt?

Detlef Kleinicke:

Ich habe seinerzeit Sportwissenschaften als Hauptfach und Sportmedizin und Wirtschaftspädagogik als Nebenfach studiert. Die Weichen habe ich eigentlich schon in der Endphase meines Studiums gestellt, indem ich –anfangs nur in den Semesterferien, später dann ganze Saisonen- bei Club Aldiana als Sportanimateur und später als Wassersportleiter und Chefanimateur tätig war. Nach jahrelangen Aufenthalten in teils exotischen Ländern ist bei mir der Wunsch entstanden, ein eigenes Programm in der Heimat, die man dann erst richtig zu schätzen weiß, wenn man lange im Ausland war, zu erstellen und durchzuführen.

Welche Voraussetzungen muss man erfüllen um bei Ihnen als Sport Animateur zu arbeiten?

Detlef Kleinicke:

Grundsätzlich muss man natürlich Erfahrung haben und teilweise Übungsleiterlizenzen in den Sportarten, die man ausüben möchte nachweisen. Dazu gehören beispielsweise Mountainbiking, Wandern, Gruppenfitness, Surfen, Segeln, Fußball und im Winter Skifahren und/oder Snowboarden. Das ist jedoch nur die Grundvoraussetzung.

Der Spaß daran mit Gästen und/oder mit deren Kindern diese Sportarten auszuüben, auf deren Wünsche einzugehen, sie zu motovieren, Gruppenerlebnisse zu schaffen, letztendlich also der perfekte Gastgeber und nicht nur der perfekte Sportler zu sein, ist mindestens genauso wichtig!

Wie finden sportbegeisterte junge Menschen am besten den Job der zu Ihnen passt?

Detlef Kleinicke:

Wie schon unter 5. aufgeführt muss man sich selbst erst einmal „prüfen“, ob man den Sport den man betreibt, überhaupt mit anderen anfangs fremden „Freizeitsportlern“ ausüben möchte und über die Fähigkeit verfügt eigene Bedürfnisse hinten anzustellen. Des Weiteren sollte man aus eigener Erfahrung ehrlich zu sich selbst sein, und prüfen, ob man die Fähigkeit hat, unabhängig von der eigenen Stimmung (es wird immer Hochs und Tiefs geben), andere Menschen mitzureißen, sie zu motivieren usw.:

Das ist kein Trainerjob, der auf die maximale Leistung meines Gegenübers abzielt, dafür ist die Aufenthaltsdauer von durchschnittlich 9 Tagen definitiv zu kurz! Ist man an maximalen Leistungen im Rahmen eines langfristigen Trainings- und Ernährungsplans interessiert sollte man lieber als Personal- Trainer und/oder als Trainer in einem Sportverein oder -verband tätig werden.

Wie unterscheidet sich Ihrer Meinung nach die Sportbranche/der Arbeitsmarkt Sport von anderen Branchen?

Detlef Kleinicke:

Grundsätzlich steht man in der Regel in der Öffentlichkeit und ist ständig direkt mit anderen Menschen in Kontakt: Das ist auch aus den o.a. Gründen „Fluch und Segen“ gleichermaßen! Oft wirkt die Ausübung der Tätigkeit nach außen recht „leicht und flockig“ und findet deshalb auch nicht unbedingt die soziale Anerkennung wie andere Tätigkeiten. Letztendlich benötigt man aber auch in dieser Branche die gleichen Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie Zuverlässigkeit, Zielstrebigkeit, Durchhaltevermögen usw. wie in vielen anderen Branchen auch.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Fehler und am weitesten verbreiteten Irrglauben wenn es um Karriere im Sportbusiness geht?

Detlef Kleinicke:

Bevor man sich für einen Job und eine Karriere im Sportsektor entscheidet, muss man sich bewusst sein, dass man sein Hobby zum Beruf macht, d.h., viele verlieren den Spaß am Sport, oder haben tatsächlich keine Zeit mehr dafür ihn selbst auszuüben. Ist man die „Karriereleiter“ dann mal ein wenig empor gestiegen, ist es eigentlich unerheblich, in welcher Branche man tätig ist, im Management gelten überall die gleichen Regeln und Gesetzte, nur die „Stadien“ in denen man spielt und die „Spielbälle“ mit denen man spielt, unterscheiden sich!!!

Web: www.magicmountains.at

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